Der menschliche Organismus besteht zu etwa 70 Prozent aus Wasser. Fehlt es an Wasser, verlangsamen sich die Transportvorgänge und der gesamte Stoffwechsel im Organismus.
Wie viel Trinken?
Trinken Sie im Normalfall etwa 1½–2 Liter Flüssigkeit pro Tag. Neben den jeweiligen Bedürfnissen hängt die täglich benötigte Wassermenge von Ihrer individuellen Kostzusammenstellung ab. Gemüse und Obst enthalten oft mehr als 90 Prozent Wasser. Wer hiervon viel verzehrt, benötigt weniger zusätzliche Flüssigkeit als Personen, die sich von einer Zivilisationskost bestehend aus viel Fleisch, Fett, Zucker, Süßigkeiten, einfachen Kohlenhydraten wie Weißbrot, Pizza, Pasta und poliertem Reis und mit viel Kochsalz ernähren. Auch Faktoren wie hochintensives Muskeltraining und schwere körperliche Arbeit haben Einfluss auf die täglich benötigte Wassermenge. Beachten Sie, dass im Alter das Durstgefühl nachlässt und man hier gezielt gegensteuern muss. Trinken Sie zu wenig, können viele Organe, wie beispielsweise der Darm und die Nieren, nicht mehr optimal arbeiten.
Was trinken? Welche Getränke?
Stille Wässer sind zur Deckung des täglichen Flüssigkeitsbedarfes am besten geeignet. Peppen Sie bei Bedarf geschmacklich Ihr Wasser mit Zitronenmelisse oder frischer Minze, mit einigen Tropfen Zitronensaft oder mit einem Tropfen hochwertigem ätherischem Öl auf, zum Beispiel mit Orangenöl. Neben Wasser eignen sich sehr gut Kräutertees und Gemüsesäfte sowie ein Glas Obstsaft pro Tag, am besten als Schorle im Verhältnis von einem Teil Saft und drei Teilen Wasser. Trinken Sie jedoch nicht zu viel Obstsaft über den Tag, da es sonst zu Gärungen im Darm kommen kann, bei denen auch Fuselalkohol entsteht. Besonders bei Kindern kann ein reichlicher Konsum von Obstsaft eine Ursache für Bauchschmerzen sein. Beim Kauf von Säften sollte generell darauf geachtet werden, dass es sich um hundertprozentige Direktsäfte ohne Zuckerzusatz handelt. Konzentrierte Säfte oder zuckerhaltige Limonaden sind hochkalorische und abgesättigte Flüssigkeiten. Sie können daher nur begrenzt die natürliche Funktion des Wassers wahrnehmen, nämlich die Transportfunktion von Sauerstoff und Nährstoffen zur Zelle hin sowie Stoffwechselendprodukte aufzunehmen, zu verdünnen und diese auszuschwemmen.
Wann trinken?
Gleich morgens früh nach dem Aufstehen empfiehlt es sich, ein großes Glas warmes stilles Wasser zu trinken, um den nächtlichen Flüssigkeitverlust auszugleichen. Nachts verliert der Körper circa ½ Liter Wasser über das Schwitzen und Atmen. Mit dem reichlichen Trinken werden außerdem die nächtlichen Säuren und Stoffwechselendprodukte aus dem Körper gespült. Tagsüber sollte man in erster Linie zwischen den Mahlzeiten trinken. Zu viel Flüssigkeit zu den Mahlzeiten verdünnt die Magensalzsäure und die sonstigen Verdauungssäfte. Dieser Verdünnungseffekt bewirkt, dass die Nahrung nicht optimal aufgespalten, verdaut und verwertet werden kann. Außerdem kann es zu Völlegefühl und zu Blähungen kommen. Trinken Sie daher größere Flüssigkeitsmengen im Abstand von mindestens einer halben Stunde vor oder nach einer Mahlzeit.
Kaffee und schwarzer Tee
Genießen Sie Ihre Tasse oder auch zwei, aber beachten Sie, dass Kaffee und schwarzer Tee, aber auch Milch und Käse, Eisen in der Nahrung so fest binden, dass es vom Körper nicht mehr aufgenommen werden kann.
Soft- und Energydrinks
Soft- und Energydrinks enthalten meist Unmengen an Kalorien und – abgesehen davon, dass sie messbar schon sehr sauer sind – auch Unmengen an Säuren. Kohlensäure generell verzögert die Aufnahme der Flüssigkeit in den Organismus. Die Phosphorsäure muss neutralisiert werden. Dies geschieht in erster Linie mit Calcium. Genügend Studien belegen, dass Zahnschäden und häufigere Knochenbrüche durch Soft- und Energydrinks verursacht werden. Diese Drinks sind wie „Sand im Getriebe“ und erhöhen den Verschleiß.
Alkoholische Getränke
Alkoholische Getränke zählen nicht zu den Flüssigkeitsspendern. Im Gegenteil: Sie entziehen dem Körper Wasser. Zu einem Glas Wein sollte deshalb immer auch die gleiche Menge an Wasser getrunken werden. Problematisch ist, dass alkoholische Getränke zu häufig und in zu großen Mengen getrunken werden. Die Leber als zentrales Entgiftungsorgan, das zuständig für den Abbau des Alkohols ist, wird dadurch stark belastet. Außerdem kann regelmäßiger Alkoholkonsum Übergewicht begünstigen. Mit sieben Kalorien pro Gramm hat Alkohol fast so viele Kalorien wie ein Gramm Fett (neun Kalorien). Alkohol verlangsamt den Fettstoffwechsel des Körpers. Da Alkohol für den Körper ein Gift ist, wird er mit Priorität abgebaut. Während dieser Zeit baut der Körper kein Fett ab. Dieses Fett wird stattdessen ins Gewebe eingelagert.
Text: Ute und Roland Jentschura