Beim Ironman Hawaii 2016 belegte Anja Beranek Rang vier und zeigte nicht nur auf dem Rad, dass sie zur Triathlonweltspitze gehört. Im Winter verbringt die 31-Jährige die eine oder andere Radeinheit indoor. Warum und wieso, erzählt sie im Interview.
Anja, wie nutzt du generell dein Indoor-Bike?
Ich habe seit diesem Jahr ein eigenes Indoor-Bike und trainiere hauptsächlich in den Wintermonaten damit. Ich nutze es zum Wiedereinstieg ins Training und für Maximalkrafteinheiten. Eine Maximalkrafttraining besteht beispielsweise aus einem Grundlagentraining und sehr kurzen Sekunden-Intervallen. Zum Beispiel: 20 Minuten einfahren, 10 x 1 Minute einbeinig fahren, 3 x 6 Sekunden sprinten mit 1 Minute Pause dazwischen. Das ganze zwei- bis dreimal wiederholen. Serienpause 10 Minuten.
Was ist der Unterschied zum Outdoor-Radfahren?
Es ist immer trocken und warm beim Indoor-Training :-). Generell kann man das Training auf der Rolle oder auf dem Indoor-Bike sehr gut dosieren und man hat mehr Variationen, um das Training „bunter“ zu gestalten. Hier liegt der Vorteil darin, dass viele Indoor-Bikes und auch Rollen heutzutage mit einem Watt-Messsystem ausgesattet sind, sodass man das Training nach Trittfrequenz und Watt steuern kann und es dadurch abwechslungsreicher wird.
Was ist der Unterschied zum Fahren auf einer Rolle?
Der größte Unterschied sind die Geometrie und die Sitzposition. Bei den meisten Indoor-Bikes kann man die Position nur “grob” einstellen. Bei den hochwertigen Bikes – wie bei meinem “IC7” von Tomahawk – ist das besser. Meiner Meinung nach fährt sich ein Indoor-Bike stabiler als eine Rolle und ist normaler Weise auch deutlich leiser.
Welche Eigenschaften, Programme, Apps ect. nutzt du auf dem Indoor-Bike besonders gerne und warum?
Besonders gerne nutze ich das extra “Entertainment-Tool” von Tomahawk. Damit kann man Strecken auf der ganzen Welt nachfahren und es gibt auch tolle Spinning-Classes.
Kann man auf dem Indoor-Bikes besonders gut die Technik für einen runden, gleichmässigen Tritt schulen und wenn ja, wie?
Jedes Indoor-Bike besitzt ein Schwungrad, das „in Schwung“ gebracht wird – damit wird beim Pedallieren auch eine etwas andere Druck- und Zugphase erzeugt. Dies kann behilflich sein, sich an höhere Trittfrequenzen heranzutasten.
Viele Sportler wissen mittlerweile, dass man das Laufband für hocheffizientes Lauftraining einsetzen kann … ist das beim Indoor-Bike ähnlich?
Ich denke, dass es vor allem im Winter nicht nur eine Alternative – sondern ein zusätzliches Trainingsgerät ist, um seine Ziele effektiver zu verfolgen.
Danke, Anja für das Interview und ein gutes und verletzungsfreies Wintertraining.
Interview: Meike Maurer
Foto: indoorcycling.com