In ihrem letzte Blog hatte Katja noch über ihr Gefühlskarusell vor ihrer Ironman-Premiere in Hamburg geschrieben. Heute gehört sie zu den glücklichen Finishern der Veranstaltung in der Hansestadt. Ihr persönlicher Bericht.
Krämpfe und Beine wie Blei, aber schön war’s!
Wow, was für ein Tag. Um kurz nach 07:00 Uhr bin ich in die Alster gesprungen bei 18,8 Grad. Der Rollingstart war super, ohne großes Gerangel konnte ich schnell meinen Rhythmus beim Schwimmen finden. Es fühlte sich richtig gut an. Dann kam das, was ich noch nie hatte beim Schwimmen, ich bekam einen dicken fetten Wadenkrampf. Oh je! Was nun? Beine hängenlassen und nur mit den Armen weiterschwimmen – das war mein Plan. Diese Lösung funktionierte erst einmal ganz gut. Knapp 200 Meter vor dem Ausstieg zu Wechselzone der nächste Wadenkrampf. Jetzt, hatte ich tatsächlich etwas Angst vor dem Ausstieg, da der Krampf schon fest in der Wadenmuskulatur hing. Zum Glück konnte ich ganz normal auftreten und lief sogleich die “längste” Wechselzone der Welt entlang – vom Jungfernstieg bis rüber zur Kennedybrücke. Rad schnappen und los. auf dem Fahrrad habe ich einfach die Vorgaben meines Trainers eingehalten. Beeindurckt war ich von der Köhlbrandbrücke. Mega, es läuft. In der ersten Runde konnte ich viele Plätze gutmachen. Von Platz 241 ging es vor auf Platz 70. Ich liebe Radfahren! In der zweiten Hälfte frischte der Wind leider etwas auf und zerstörte meinen schönen Schnitt. Aber damit hatten alle Teilnehmer zu kämpfen – nach 5:56 Stunden ging es auf die Laufstrecke.
Mein erster Marathon
Beim Rauslaufen aus der Wechselzone bekam ich bereits feuchte Augen. Neben vielen Freunden und unseren Kindern an der Strecke waren sogar meine Eltern nach Hamburg gekommen. Jetzt nur noch meinen ersten Marathon laufen, dachte ich mir. Die ersten Kilometer liefen völlig nach Plan. Es herrschte eine wahsinnige Stimmung an der Laufstrecke. Jede Menge Zuschauer standen am Rand. Die Stimmung beflügelte und motivierte mich gleichermaßen. Am Rathausmarkt herrschte eine gigantische Stimmung. So etwas habe ich noch nicht erlebt. Jedesmal bekam ich bei dieser Laufpassage Gänsehaut.
Bis Kilometer 28 lief alles optimal. Ich war auf 12-Stunden-Kurs. Doch dann machte der Rücken plötzlich zu und die Beine wurden von jetzt auf gleich schwer wie Blei. Schnell kamen mir meine Hausrunden über zwölf Kilometer in den Kopf … nicht mehr weit, beiß die Zähne zusammen, Katja! Die letzten acht Kilometer waren dann allerdings nur noch im Wechsel aus laufen und gehen zu bewältigen. Leider. An meiner Seite war Günter, dem es ging wie mir. Wir zogen unsere letzten Kilometer gemeinsam durch. Und dann war er da, der Moment, auf den ich mich monatelang vorbereitet hatte, die Tränen schossen mir vor Glück in die Augen. Getragen von den Menschenmassen lief ich in den Zielkanal, ein unvergesslicher Moment. Im Ziel hörte ich den Satz “Katja, you are a Ironman!” und mein Mann, der mit mir zusammen gestartet war und bereits nach 10:48 Stunden gefinisht hatte, überreichte mir meine Medaille mit den Worten “Schatz, ich liebe Dich!”
Wow, was für ein Tag. Hamburg du warst klasse! Ich kann mir heute schon wieder vorstellen, ein zweites Mal hier zu starten. Es ist toll, wenn man so ein Event vor der Haustür hat und viele Freunde, die Familie und die Eltern diesen Tag mit einem teilen können. Hamburg das war spitze … Orga und Verpflegung … alles top.
Text: Katja Troschka
Fotos: privat