Mal watt Neues ausprobieren

Radtraining mit Wattmesser

Simone Schwarz hat sich in der letzten Saison mit dem Thema Wattmessung beim Radfahren beschäftigt und von Rotor die Q-Rings und das Wattmesssystem 2INpower getestet. Anbei ein Erfahrungsbericht.

Schon seit einigen Jahren betreibe ich Triathlon auf verschiedensten Distanzen von Sprint- bis Langdistanz. In meiner Studienzeit war ich zwei Mal beim Ironman Hawaii, mein Heimrennen in Roth war natürlich auch dabei, aber ganz besonders gerne mag ich Rennen wie den Embrunman, den Triathlon Alpe d’Huez, den Inferno Triathlon oder auch kürzere Rennen mit anspruchsvollen Radstrecken in den Vogesen, den Alpen und im Schwarzwald.

Radfahren in den Bergen

Eine überragende Radfahrerin bin ich nicht, aber man muss sagen, ein paar (Höhen)meter mehr auf dem Rad kommen mir – außer bei nasskalten Bedingungen – meist entgegen. Meistens geht ein Triathlonrennen ja erst so richtig an Land los, wenn man die Ligarennen mal außen vor lässt, wobei ich selbst auch bei diesen Fennformaten immer eine Aufholjagd startete, sobald ich den Boden unter den Füßen bzw. Rädern hatte.

Kurzum: das Radfahren und das damit verbundene Training ist für mich nicht ganz unbedeutend und daher freue ich mich sehr, dass ich die Chance habe, die Q-Rings von Rotor und das Wattmesssystem 2INpower zu testen.
Ich war sehr neugierig, wie es sich anfühlen würde, mit ovalen Kettenblättern zu fahren und natürlich auch, wie es ist, mit Wattmesser zu trainieren.

Erste Erfahrungen mit ovalen Kettenblättern

Zu den ovalen Kettenblättern kann ich sagen, dass es sich sehr angenehm anfühlt. Man spürt es, aber nicht unangenehm. Der Tritt fühlt sich auf magische Weise etwas runder an, auch wenn es wahrscheinlich noch viel runder geht, denn es gibt unzählige Positionen für das Einstellen des Kettenblattes und bei dieser Einstellung könnte ich sicherlich noch einiges optimieren.

Ein wenig Kopfzerbrechen bereitete nicht nur mir, sondern auch meinem Radmechaniker, das Einstellen der Schaltung angesichts des ovalen Kettenblattes. Ich fahre eine Kompaktkurbel, was sowieso schon einen großen Abstand zwischen großen und kleinem Blatt bedeutet, und durch das nicht ganz runde Blatt bedurfte es einiges an Fingerspitzengefühl, das Ganze so einzustellen, dass nichts schleift und die Kette mühelos auf das große Blatt klettert. Wenn es dann mal läuft, dann läuft es aber rund.

Simone Schwarz testet das Wattmesssystem "2INpower"von Rotor

Trainingssteuerung und Trittverhalten

A propos mühelos Klettern: natürlich klettere ich nun nicht von selbst Berge hoch. Ich habe kein E-Bike, sondern lediglich eine Anzeige meiner Watt-Leistung auf dem Rad. Da ich aber schon immer, auch in Eigenregie, gerne „mit Inhalten“ trainiere, gab mir der Wattmesser die Möglichkeit, mein Training präziser zu steuern, statt nach Gefühl oder Herzfrequenz zu trainieren und nebenbei ein wenig über mein Trittverhalten zu erfahren.

Anhand der App/Software von Rotor kann man wirklich viel aus den Daten rausholen, gerade was die Effizienz des Tritts angeht. Ich habe mich aber mit einer für mich praktikableren Lösung begnügt, dem Synchronisieren der Wattmesskurbel mit meinem Garmin Forerunner 920xt. Das klappt super und so konnte ich sowohl während des Trainings meine Werte anzeigen lassen und auch nach dem Training auf der Garmin Connect App ein wenig meine Werte nachvollziehen. Wenn ich nun behaupten würde, ich hätte mein Training „analysiert“, klänge dies zwar seriöser, aber so ganz entspräche das nicht der Wahrheit.

Körpergefühl ist mir wichtig

Generell muss ich gestehen, dass sich ein kompetenter Trainer wahrscheinlich vor Lachen kringelt, denn, nein, ich habe keine aktuelle Leistungsdiagnostik gemacht, um meine neuesten Werte zu erfahren und mein Training mit diesen Werten strukturiert aufzubauen. Auf der Basis einer sportmedizinischen Untersuchung vor einem Jahr hatte ich einen groben Anhaltspunkt und natürlich bekam ich durch unterschiedlichste Arten von Intervallen, was Länge, Intensität und Profil angeht, ein ganz gutes Gefühl für meine Wattbereiche.

Einen Feldtest zur Ermittlung des Schwellenbereiches (z.B. 20 Minuten all out am Berg) hätte ich dennoch sinnvoller Weise öfters einbauen können. Aber aufgeschoben ist ja nicht aufgehoben –  das werde ich in dieser Saison sicherlich auch regelmäßig machen.

Was hat mir das Training mit Wattmesser bislang gebracht?

Wie oben angemerkt, gehöre ich eher nicht zur Fraktion der Zahlenfetischisten, wobei mich diese Testphase wirklich neugierig gemacht hat, etwas mehr über meine Leistungsbereiche zu erfahren. Aber auch einer „Freestyle-Trainierern mit einiger Erfahrung” wie mir bringt Wattmessung etwas: gerade bei intensiveren Einheiten pushen mich die Zahlen, viel konstanter meine Leistungsbereiche zu halten, während sie mich bei lockeren Einheiten mahnen, nicht zu viel Druck auf die Pedale zu bringen.

Es ist ja nicht so, dass ich nicht viele Jahre mit Trainingsplan und Intensitätsvorgaben trainiert hätte und insofern ein wenig Körpergefühl und auch Ideen mitbringe. Eines ist klar, im Nachhinein wünschte ich mir, ich hätte schon viel früher die Chance gehabt, mein Training mit Wattmesser auf dem Rad zu steuern und voranzubringen.

Merci Rotor für die Möglichkeit, gleich zweierlei für mich komplett neue Produkte zu testen, die Q-Rings und das 2INpower Wattmesssystem.

 

Text: Simone Schwarz
Fotos: privat