Warum es Sinn macht, das Renn- oder Triathlonrad gegen ein Mountainbike einzutauschen und welche Gedanken man sich vor einem Kauf machen sollte.
Biken schult die Koordination und setzt neue Trainingsreize. Es ergänzt das Training auf dem Renn- oder Triathlonrad hervorragend, bringt Abwechslung, sorgt für neue Motivation im Training und mach einfach Spaß. Warum Triathletinnen öfters mal aufs Mountainbike umsatteln sollten und was wir über das Trek Fuel EX 9.8 zu sagen haben, könnt ihr im folgenden Text lesen.
Radfahren ist nicht gleich Radfahren
Auf dem Rennrad ist man meist sehr gleichmäßig unterwegs, da sich der Untergrund nicht so häufig ändert. Das bedeutet, man pedaliert oft in der gleichen Frequenz und im gleichen Rhythmus. Rennradfahren ist tendenziell eher ausdauerbetont, was natürlich nicht bedeutet, dass man nicht auch auf dem Rennrad kraftbetont fahren könnte. Auf dem Bike hat man allerdings viel häufiger intensive Phasen und kurze Antritte, da man sich dem Gelände anpassen muss. Im anspruchsvollen Terrain benötigt man auf dem Bike im Schnitt mehr Energie.
Enge Kurven, Schotter und Wurzeln schulen zudem Geschick und Koordination. Biken fördert die Fahrtechnik und hilft grundsätzlich, sein Rad in jeder Situation besser zu beherrschen. Skills wie besseres Abfahren und schnelleres Kurvenfahren werden fast schon automatisch gefördert. Und eventuell reizt es die eine oder andere von euch auch, mal bei einem Cross-Triathlon zu starten. Was definitiv ein cooles und etwas anderes Triathlon-Erlebnis verspricht und frischen Wind in eure Wettkampfplanung bringen kann.
Mountainbike ist nicht gleich Mountainbike
Wer sich überlegt, ein Bike anzuschaffen, sollte sich davor einige Gedanken machen, wie man das Rad einsetzen möchte. Ganz pauschal gesagt: Wer gerne bergauf fährt, eher ein leichtes Bike sucht und weniger auf den anspruchsvollen Trails zuhause ist, fährt am besten mit einem CX Bike. Sprich einem Crosscountry Bike bzw. einem sogenannte Hardtail. Diese Bikes kommen lediglich mit einer Federung am Vorderrad aus. Die andere Variante wäre ein Enduro-Bike – ein Fully – das vorne und hinten ein Federungssystem besitzt und somit den Fokus mehr auf technische Abfahrten legt. Da Fullys grundsätzlich etwas schwerer als Hardtails sind, hat man hier zwar etwas mehr Arbeit bergauf, wird aber mit mehr Fun beim Downhill belohnt.
26-Zoll war gestern. Heute fährt man entweder 27,5-Zoll-Räder oder 29-Zoll-Räder. Der Vorteil von größeren Rädern ist, sie rollen besser und schlucken eher Unebenheiten wie Wurzeln und Steine. Der Nachteil ist, sie sind in engen Kurven nicht ganz so wendig, wie ihre 26-Zoll-Vorgänger. Dennoch gilt, egal mit welcher Radgröße, Kurvenfahren ist immer eine Frage der Technik.
Früher gab es Schnellspanner an der Sattelstütze, heute sind einige Bikes mit absenkbaren Sattelstützen ausgestattet oder können mit solchen nachgerüstet werden. Absenkbare Sattelstützen ermöglichen es, den Sattel beim Fahren in der Höhe anzupassen. Das Erleichtert das Handling auf schwierigen Trails ungemein. Gerade für Trailpassagen, in denen man hinter den Sattel geht, ist so eine Sattelstütze eine große Hilfe.
Klick-Pedale, Flatpedals oder ein kombiniertes Pedalsystem. Klickpedale sind im einfachen Gelände und am Berg definitiv das Beste. Man kann drücken und ziehen und hat dadurch einen runden Tritt. Im Gelände blockieren Klickpedale allerdings oft den Kopf, da man denkt, nicht rechtzeitig aus den Klicks zu kommen und zu stürzen. Hier machen Flatpedals Sinn, vor allem so lange man sich auf Trails noch nicht sicher fühlt. Wer gerne beides haben möchte, sollte sich einfach ein kombiniertes Pedalsystem zulegen, welches meist über ein einseitiges Klicksystem verfügt.
Einfach oder zweifach Übersetzung. Auch in Sachen Übersetzung hat sich einiges in den letzten Jahren geändert. Fuhr man früher dreifach Kettenblätter vorne, ist man heute bei einfach angekommen. Hinten fährt man mittlerweile 11.fach oder 12-fach Kassetten. Die Vorteile von nur einem Kettenblatt vorne liegen hauptsächlich in etwas weniger Gewicht und dem Wegfall des Umwerfers, der an matschigen Tagen durch zu viel Schmutzansammlung auch schnell seine Dienste verweigern kann.
Das Trek Fuel EX 9.8 im Test
Das Fuel EX 9.8 ist ein geniales Mountainbike für alle, die Berge und auch Singletrails lieben. Mit 12,7 Kilogramm gehört das Bike zwar nicht zu den Leichtgewichten, für ein Enduro-Bike in dieser Preisklasse geht das Gewicht aber völlig in Ordnung. Das Bike bietet durch die integrierte absenkbare Sattelstütze extrem viel Komfort beim Fahren. Mit nur einem Knopfdruck kann man die Sattelstütze in jeder Situation hoch- und runter lassen. Auch das Dämpfungssystem vorne wie hinten kann beim Fahren an das Gelände angepasst- und härter oder weicher gestellt werden. Zudem verfügen beide Dämpferelemente über einen Lock-Out, was ein vollständiges Blockieren der Dämpfer bedeutet. Das bringt vor allem bergauf viel mehr Vortrieb. Das Fuel gibt es mit einfach und zweifach Übersetzung/Kurbel. Die 29-Zoll-Räder helfen besonders, wenn man technisch nicht ganz so stark und sicher auf Trails fährt. Die großen Laufräder rollen mühelos über die meisten Hindernisse und bahnen sich fast von selbst ihren Weg. Das Trek Fuel EX ist in sechs Größen erhältlich, sodass kleine und große Fahrerinnen Spaß mit dem Rad haben können.
Impressionen vom Trek fuel EX 9.8:
Ausstattung Trek Fuel EX 9.8:
Technische Daten
Rahmen: Hauptrahmen und Sitzstreben aus OCLV Mountain Carbon, Aluminium-Kettenstreben, ABP, Boost148, Knock Block-Lenkanschlag, Full Floater, EVO Link, konisches E2-Steuerrohr, Mino Link, interne Control Freak-Zugführung, Carbon Armor, PF92, ISCG 05, G2-Geometrie, 130 mm hinterer Federweg
Vordere Federung: Fox Performance 34 Float, GRIP-Dämpfer mit 3 Positionen, konischer E2-Gabelschaft, G2-Geometrie mit 51 mm Vorbiegung, Boost110, 130 mm Federweg
Hintere Federung: Fox Performance Float EVOL, RE:aktiv-Dämpfer mit 3 Positionen, vom Trek Suspension Lab abgestimmt, 210 x 52,5 mm
Laufräder: Bontrager Line Elite 30, Tubeless Ready, Rapid Drive (108 Z.), Boost110 vorne, Boost148 hinten (einschließlich Tubeless-Felgenbänder, Ventile separat erhältlich)
Reifen: Bontrager XR4 Team Issue, Tubeless Ready, Inner Strength-Flankenschutz, 120 tpi, Aramid-Wulstkern, 29 x 2.40
Schalthebel: Shimano Deore XT M8000, 11fach
Umwerfer: Shimano Deore XT M8020
Schaltwerk: Shimano Deore XT M8000 Shadow Plus
Kurbelgarnitur: Shimano Deore XT (36/26 Z.)
Kassette: Shimano Deore XT, 11fach (11-42 Z.)
Kette: Shimano HG70
Sattel: Bontrager Evoke 3, Titan-Sattelstreben
Sattelstütze: Bontrager Drop Line, interne Zugführung, 31,6 mm (15,5˝: 100 mm; 17,5/18,5˝: 125 mm; 19,5/21,5: 150 mm)
Lenker: Bontrager Line Pro, OCLV Carbon, 35 mm, 15 mm Rise, 750 mm Breite
Lenkerband / Griffe: Bontrager Race Lite, Schraubklemmung
Vorbau: Bontrager Line Pro, Knock Block, 35-mm-Klemme, 0 Grad, 60 mm Länge
Steuersatz: Integriertes gedichtetes Kompaktlager mit Knock Block, oben 1 1/8˝, unten 1,5˝
Bremsen: Hydraulische Scheibenbremsen Shimano Deore XT M8000
Gewicht: 17.5″ – 13.06 kg / 28.80 lbs
Preis (UVP): 4.999,00 Euro
Text: Meike Maurer
Fotos: Holger Schmidt