2020 hätte für Laura das Jahr ihrer ersten Triathlon-Langdistanz werden sollen. Ja, hätte … denn ihr geplantes Renne, die Challenge Roth, ist abgesagt … Corona sei Dank. Trübsal blasen bringt jetzt nichts. Man kann es auch einfach positiv sehen …
Dieses Jahr sollte mein Jahr werden. Das Jahr meiner ersten Triathlon-Langdistanz. Das alleine ist schon etwas schräg, denn als ich anfing, Triathlon zu machen, hätte ich es nie für möglich gehalten, dass ich tatsächlich irgendwann Lust haben sollte, eine Langdistanz zu planen. Allerdings habe ich auch immer gesagt, ich werde niemals einen Marathon laufen. Tja, und dann bin ich 2019 gleich zwei innerhalb von fünf Wochen gelaufen.
Ups, Startplatz ergattert
Und weil meine beiden Mitteldistanzen in der letzten Saison so gut liefen und ich zudem immer mehr Spaß an den langen Trainingseinheiten entwickelte, wollte ich es dann plötzlich doch wissen. Am 15. Juli 2019 konnte ich einen der heißbegehrten Startplätze für die Challenge Roth ergattern. Ich erinnere mich noch genau, wie ich beim Arbeiten am Handy saß und es einfach versucht habe. Und dann, als ich um 10 Uhr eine Mail mit der Bestätigung und einer Gratulation zu meinem Startplatz bekam, wusste ich spontan nicht mehr ob ich lachen oder weinen sollte. Jetzt hatte ich doch tatsächlich einen Slot für Roth ergattert und damit stand fest: Das Abenteuer Langdistanz konnte beginnen.
Ein Jahr später…
Covid 19 hat uns alle fest im Griff und Großveranstaltungen sind in Deutschland bis mindestens 31. August abgesagt. Alle meine geplanten Rennen für 2020 sind gecancelt, was mir ehrlich gesagt ziemlich zugesetzt hat.
Ich war wütend, traurig und enttäuscht zugleich und gleichzeitig war ich sehr froh darüber, wie Familie Walchshöfer mit der Situation umgegangen ist. Der Startplatz konnte auf 2021 übertragen werden und genau das habe ich gemacht.
Positiv denken
Ich versuche alles positiv zu sehen. Ich bekomme viele Fragen von Freunden und meiner Familie gestellt wie ich mit der Situation nun umgehe. Wie es für mich ist, wenn das Ziel von jetzt auf gleich wegbricht. Ganz ehrlich: Das Ziel ist immer noch da. Es hat sich nur um ein Jahr verschoben.
Zugegebenermaßen lief meine Vorbereitung in den letzten Monaten eh nicht wie geplant. In den Wintermonaten war ich sehr oft krank und musste dadurch Zwangspausen einlegen. Vielleicht bin ich deshalb jetzt so motiviert. Einfach, weil ich es gerade doppelt zu schätzen weiß, gesund und fit zu sein. Ich genieße derzeit jede freie Minute auf dem Rad oder in den Laufschuhen. Die frische Luft tut mir extrem gut, da ich den ganzen Tag im Homeoffice sitze und mir der normale Alltag, inklusive der Kollegen und der zu betreuenden Kinder sehr fehlt.
Dankbar sein
In den Sozialen Medien lese ich gerade oft Aussagen wie „Ich hätte nie gedacht, dass mir das Schwimmen einmal so sehr fehlen würde!“ Ja, so geht es mir auch. Mir fehlt das Kacheln zählen unheimlich und ich vermisse es, mich mit meinen Freunden zum Radeln zu verabreden oder gemeinsam neue Laufstrecken im Wald zu erkunden.
Wie heißt es so schön: „Vieles lernt man erst zu schätzen, wenn man es nicht mehr hat!“
Genau darüber sollten wir alle ein bisschen mehr nachdenken, denn es ist so viel Wahres daran. Ich persönlich versuche jeden Tag, das Beste aus der Situation zu machen und dankbar zu sein. Dankbar, für das tolle Wetter. Ich bin dankbar dafür, dass ich selbst, meine Familie und meine Freunde gesund sind. Dankbar dafür, dass ich draußen radfahren und laufen gehen kann, wann ich will und so viel ich will. Ich bin dankbar für so vieles, was uns sonst oft selbstverständlich erscheint. Seht ihr das auch so?
Meine erste Langdistanz läuft nicht weg … ich rocke sie jetzt eben 2021. Was soll‘s! Jetzt habe ich ein Jahr mehr Zeit, um super vorbereitet an der Startlinie in Roth zu stehen. Das ist doch auch was, oder nicht?
Keep on training … and smiling
Eure Laura
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