Kurz vor der Bekanntgabe ihres neuen Radsponsors unterhielten wir uns mit Lucy Charles-Barclay nicht nur über ihr Verbesserungspotenzial, sondern auch über ihren Minijack Lola und dem Kindheitstraum Meerjungfrau.
Der bayerische Fahrradhersteller CUBE verpflichtet Lucy Charles-Barclay: Mit ihren neuen Bikes, dem Zeitfahrrad Aerium C:68 und dem Rennrad C:68X, jagd die gebürtige Britin und die dreimalige Hawaii-Zweite ab sofort ihre sportlichen und persönlichen Ziele. Mit der 27-Jährigen unterhielten wir uns nicht nur über ihr Verbesserungspotenzial, sondern auch über ihren Minijack Lola und dem Kindheitstraum Meerjungfrau.
Lucy, nach Deiner Karriere als Leistungsschwimmerin wechseltest Du bereits als 20-Jährige zum Langdistanztriathlon. War die Kurzdistanz – die olympischen Sommerspiele in Rio de Janeiro lagen in Reichweite – nicht interessant genug?
Schon als Schwimmerin suchte ich immer nach der größtmöglichen Herausforderung. Als Neunjährige beispielsweise interessierten mich die 200 Meter Delphin am Meisten. Und als das für mich nicht mehr hart genug war, kamen im Pool für mich nur noch die 800 und 1.500 Freistil infrage. Schließlich entdeckte ich das Freiwasserschwimmen mit Distanzen bis zu zehn Kilometern. Bei mir ging es immer nur darum, den nächsten Schwierigkeitslevel zu bewältigen. Beim Triathlonsport stellte ich mir erst gar nicht die Frage, ob Kurzdistanz und Olympia. Langdistanz war das Zauberwort. Das war die Herausforderung, der ich mich einfach stellen musste.
Profi-Lizenz mit Hindernissen
Dein Profi-Lizenz Antrag wurde 2016 vom Britischen Triathlon Verband zunächst abgelehnt und nur auf Probe ausgestellt. Was waren die Hintergründe und wie konntest Du den Verband letztendlich doch überzeugen?
In meiner Altersklasse sicherte ich mir 2015 sowohl bei der Ironman 70.3 WM in Zell am See/Kaprun als auch bei der Ironman WM auf Hawaii den Titel. Allerdings lag ich mit meinen Endzeiten außerhalb der vom Verband geforderten acht Prozent hinter der Gesamtsiegerin Daniela Ryf. Ich erinnere mich noch sehr gut daran, dass ich in einer E-Mail las, dass ich „never ever“ auch nur annähernd in den Leistungsbereich einer Daniela Ryf kommen würde. Das hat mich nicht nur gefuxt, sondern auch unheimlich motiviert, den Verantwortlichen das Gegenteil zu beweisen, mit konstant guten Leistungen. Und das ist mir in den vergangenen vier Jahren auch ziemlich gut gelungen.
Vor dem Hintergrund, dass Du mittlerweile die erfolgreichste britische Triathletin auf der Langdistanz bist, eine wirklich schöne Anekdote. Bei all Deinen Wettkämpfen standest Du fast immer auf dem Siegerpodest. Wieviel Druck lastet auf Deinen Schultern, endlich auch Hawaii zu gewinnen?
Natürlich ist ein gewisser Druck da, zumal ich dreimal recht knapp scheiterte. Allerdings spüre ich diese Last gar nicht, denn ich möchte jedes Rennen gewinnen, bei dem ich starte. Dieser Ansporn ist Teil meiner DNA und motiviert mich jeden Tag, konsequent und zielorientiert für dieses große Ziel zu arbeiten.
Verbesserungspotenziale
Bekanntlich gibt es bei jedem Sportler Verbesserungspotenzial. Was sind Deine Schwächen, an denen Du gerade arbeitest?
Als starke Schwimmerin liegt bei mir das meiste Potenzial beim Zeitfahren und Laufen. Mit meinem neuen Partner CUBE im Rücken bin ich fest davon überzeugt, dass ich die aerodynamischen Vorteile des Aerium C:68 nutzen kann, um mich auf der Straße weiter zu verbessern. Die ersten Trainingsfahrten hier in Dubai waren wirklich sehr zufriedenstellend. Beim Laufen konnte ich bislang die wirklich guten Trainingswerte im Wettkampf noch nicht umsetzen. Ich warte also noch auf den perfekten Tag, bei dem ich nach einem starken Schwimmen und einem soliden Radpart den abschließenden Marathon ohne Probleme absolviere. Dann ist es mein perfektes Rennen, das für einen Hawaii-Sieg notwendig sein wird.
Abseits des Triathlonsports
Abseits des Triathlon spielt Dein Minijack Lola eine wichtige Rolle. Sie hat sogar einen eigenen Instagram Account. Warum?
Mittlerweile glaube ich, dass mein Hund berühmter ist als ich. Wenn ich mit ihr laufen gehen, erkennen die Leute Lola und rufen „look, that’s Lola“. Ein „look, that’s Lucy“ höre ich hingegen ganz selten. Und da Lola eine wirklich starke Persönlichkeit ist, musste sie einfach einen eigenen Account bekommen, um all dies der Welt auch zu zeigen.
Letzte Frage: Mädchen schwärmen von Ponys und Einhörnern. Auf Deinem Twitter Account bezeichnest Du Dich als “Part Time Mermaid”. Was steckt dahinter?
Als ich als Achtjährige mit dem Schwimmen begann, gab es eine Fernsehserie, bei der sich ein Mädchen immer dann in eine Meerjungfrau verwandelte, wenn sie mit Wasser in Berühung kam. Dies führte dazu, dass ich bei jedem Schwimmtraining vorgab, eine Meerjungfrau zu sein. Aufgrund meines Schwimmstils und meiner Schnelligkeit vergleichen mich interessanterweise einige Menschen mit einer Meerjungfrau. Es ist, glaube ich, eine Art Besessenheit, die ich habe.
Vielen Dank für die Zeit, Lucy, die Du Dir für das Interview genommen hast.
weitere Informationen unter cube.eu/Lucy
Text: Ariane Breuer
Fotos: CUBE
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Pressemitteilung: Lucy Charles-Barclay fährt CUBE
Der bayerische Fahrradhersteller CUBE verpflichtet Lucy Charles-Barclay: Mit ihren neuen Bikes, dem Zeitfahrrad Aerium C:68 und dem Rennrad C:68X, jagd die gebürtige Britin und die dreimalige Hawaii-Zweite ab sofort ihre sportlichen und persönlichen Ziele.
Spätestens seit ihrem zweiten Platz beim Ironman Frankfurt (2017) und dem eindrucksvollen Start-Ziel-Sieg (2019) beim legendären Challenge Roth ist Lucy Charles-Barclay auch dem deutschen Triathlonpublikum ein Begriff. Darüber hinaus gewann die frühere Leistungsschwimmerin dreimal „The Championship“ (2017, 2018, 2019), zweimal die Ironman African Championship (2018, 2019) und einmal den Ironman Lanzarote (2017). Dreimal hintereinander (2017, 2018, 2019) musste sie sich bei den Ironman World Championship auf Hawaii mit dem zweiten Platz begnügen.
Mit ihren erst 27 Jahren hat Lucy Charles-Barclay die wohl stärksten Jahre ihrer Triathlon-Karriere noch vor sich. Auch deswegen ist Lucy gemeinsam mit ihrem Team stetig auf der Suche nach dem besten Material. „Es gibt keinen Zweifel an der Qualität und Performance aller CUBE-Produkte, aber was mich am meisten inspiriert hat, diesem Team beizutreten, ist der eigene Anspruch an Innovation und Perfektion. Ich habe mich als Sportlerin in kurzer Zeit sehr entwickelt und verändert, und alles, was ich bei CUBE sehe, zeigt mir, dass sie sich auf einer vergleichbaren Reise befinden. Sie haben das Vertrauen in mich, einer der Triathletinnen an der Spitze zu sein, und ich vertraue ihnen, dass sie mir helfen, die Ergebnisse zu erreichen, die wir alle wollen. Neben dem Aerium C:68 und dem Rennrad C:68X (Litening C:68X) freue ich mich darauf, die gesamte Range an Bikes zu fahren und mit dem CUBE-Team und den Partnern zusammenzuarbeiten, um diese unglaublichen Bikes noch weiter voranzutreiben“, so die 27-jährige Britin.
CUBE Gründer und Eigentümer Marcus Pürner sieht mit Lucy die ideale Botschafterin des neu aufgestellten internationalen Sponsorings. „In Deutschland ist die Anziehungskraft von Kona mit dem Ironman Hawaii ungebrochen. Schon in den letzten Jahren konnten unsere Athleten sich dort oftmals vorne platzieren. Wir haben uns bewusst dazu entschieden unser Sponsoring in allen Sportarten auf ein neues Level zu heben und haben mit Lucy bei den Triathletinnen definitiv eine Top-Anwärterin auf den Sieg verpflichtet. Dadurch können wir abermals beweisen, dass unser Produktportfolio im Bereich Triathlon aerodynamisch eine Benchmark setzt und wir unseren Kunden von Profis getestete Bikes in höchster Qualität bieten.“