Nachdenkliche Worte von tritime women Botschafterin Katrin Schuhen über Gefahren im Straßenverkehr, Umweltschutz und warum man immer erst denken und dann handeln sollte.
Wenn es nach einem heftigen Gewitter nicht nur draußen dampft, sondern auch drinnen, dann muss ich mal wieder feststellen, dass ich zu viel arbeite. Es geht in die Endphase meiner Berichte aber auch in die Startphase der Saison 2017. Während einige meiner Botschafterinnen-Kolleginnen fleißig den einen oder anderen Wettkampf dominieren und Titel einheimsen, sitze ich am Schreibtisch.
Spaß geht anders
Ich kann euch gar nicht sagen, wie sehr es nervt, wenn man bei gefühlt 40 Grad und schwüler Samstagsommerhitze drinnen hockt und sich etwas aus den Fingern saugen muss in Sachen Berichtswesen.
Ich bin so gar keine Selbstdarstellerin, mehr die Hintergrundakteuerin, die, die da ist, wenn sie gebraucht wird, weniger die extrovertierte Vordergrundsportlerin, sondern mehr die Funsportlerin, die, die auch mal anhält, wenn jemand gestützt ist oder einen Platten hat oder ein aufmunterndes Wort für den Nebenmann oder die Nebenfrau losschickt, wenn alle am Berg leise vor sich hin leiden. Ich bin aber auch manchmal die, (wenn es der Coach erlaubt) die verbissen, obwohl sie schon bei einer gefühlten Laktatkonzentration von plus 1000 ist, das Intervall noch zu Ende fährt, denn mentale Stärke kommt von innen heraus. Ich bin die, die obwohl Sie mal wieder angepflaumt oder umgefahren wird von Vor-Pfingsteinkaufsfundamentalisten, versucht, die Situation aufzuklären und vor allem die Schuldfrage ruhig und sachlich zu klären. Doch manchmal platzt auch mir der Kragen.
Nicht jede Gefahr ist vorhersehbar
Ich zähle mich zu den defensiven Fahrerinnen, die die lange vorausschauend alle Szenarien durchspielt, die in der nächsten Einmündung warten könnten. Aber man kann nicht immer alles vorhersehen und man erkennt auch nicht immer jede Gefahr direkt. Wenn dem so ist, wünsche ich mir immer, dass mein Schutzengel da ist und eingreift, wenn es brenzlig wird, oder vielleicht auch mein „PS-Gegner“ auf der Straße realisiert, dass ich keine Stahlkarosse um mich herum habe, sondern nur Helm und Haut. Leider kommt es immer häufiger vor, dass ich kopfschüttelnd langsam weitertrete und mir denke, wenn ich nicht gebremst hätte, dann wäre ich jetz ….
Ganz ehrlich, es macht absolut keinen Spaß mehr, draußen Sport zu machen, wenn die Angst stets präsent mitfährt, einem durch die Geschehnisse der letzten Wochen und Monate immer klarer wird, wie schnell das Leben zu Ende sein kann.
Einiges stimmt mich sehr nachdenklich
Ich stelle mich dieser Angst immer und immer wieder, denn ich will nicht, dass sie mich beherrscht, dass sie mich einschnürt und mir den Spaß nimmt an dem, was mir am meisten Spaß macht, Sport, Natur und Umwelt zu erleben und das mit Menschen, die genauso ticken wie ich. Ich bin an dem Punkt angekommen, wo ich immer nachdenklicher werde, wie es weitergehen kann, was ich tun kann, damit diese Angst klein bleibt und ich komme immer wieder an den gleichen Punkt meiner Erkenntnis:
In einer Welt, wo Trump aus dem Klimaschutz aussteigt, weil er denkt, damit Amerika „great“ machen zu können, in einer Welt, wo „Glyphosat“ trotz bekannter umweltschädlicher Einflüsse weiterhin zu Megatonnen auf unser Obst und Gemüse gesprüht wird und in einer Welt, wo es den einzelnen wenig juckt, ob nun die kleine Dorf-Kläranlage gerade meine falsch ins Klo entsorgten Medikamente entfernen kann, bevor sie bei den Fischen Genveränderungen hervorrufen, in einer Welt, wo Müllentsorgung auf Waldwegen zum „logischen Entsorgungsweg“ gehört und sich jeder selbst als wichtiger nimmt, als das große Ganze, ganz ehrlich, in einer solchen Welt habe ich nichts verloren. Ihr?
Mensch Leute, ich bin wahrlich kein Moralapostel oder Ökofreak, aber ich kann euch sagen, ich versuche zumindest, an bestimmten Schrauben nachhaltig zu drehen und darum geht es doch auch beim Umgang mit Menschen, bei der Rettung der Welt und bei unserem Sport. Ich persönlich kämpfe jeden Tag aufs Neue für meine Ziele, vergesse dabei aber nie, das große Ganze. Ich mobilisiere meine Energie für den Umweltschutz, versuche immer meine Gesundheit im Blick zu haben und versuche, soweit ich das beurteilen kann, zukunfts- und umweltbewusst zu handeln.
Man sagt doch immer: Veränderungen beginnen im Kopf! Genauso ist es, denkt nach, bevor ihr handelt, denn dadurch kann jeder von uns Leben retten!
Frei nach dem Motto: Machen ist wie wollen, nur krasser – packen wir es an!
Auf Los geht´s los…… LOS!
Eure Katrin
Text: Katrin Schuhen
Fotos: privat