Mission completed. Silke Piri holt sich beim Ironman Südafrika den Slot für Hawaii. Das Schöne daran, ihr Mann Christian wird mit ihr zusammen den Ironman Hawaii im Oktober bestreiten.
So ganz kann ich es noch nicht glauben, aber wenn ich meine Slot sehe, wird mir langsam klar, dass ich dieses Jahr auf Hawaii starten werden und zwar im Doppelpack mit meinem Mann Christian.
Urlaub auf Hawaii
2016 war bereits mein „Glücksjahr“. Ich bekam vor der Slotvergabe auf der Ironman-Bühne einen Heiratsantrag und völlig unerwartet einen Slot für Hawaii. Mein Traum, eine Hochzeit am Stand von Hawaii wurde wahr. Damals war ich noch als Silke Freynhagen am Start und so insgeheim war der Wunsch damals schon der Wunsch geboren, zusammen mit meinem Mann und als Silke Piri noch einmal auf der Insel zu starten. Aber wie das eben so ist, man kann nicht alles planen und bei jedem Rennen passieren immer Dinge, die man nicht beeinflussen kann, auch wenn man noch so fit und gut vorbereitet ist. Das musste ich 2017 in Klagenfurt erfahren. Ich landete zwar auf dem Podium, aber für den Slot hat es nicht gereicht. Chris gelang es 2017 in Barcelona mit einer Sub 9-Zeit, sich für den Ironman Hawaii 2018 zu qualifizieren. Der Aloha-Urlaub im Oktober war damit schon einmal gesichert.
Safari- und Ironman-Tour in Südafrika
Auch Südafrika hat uns als Urlaubsziel schon immer gereizt und so planten wir den Urlaub mit dem Ironman dort zu verbinden. Für Chris sollte es ein Genussrennen werden und auch ich wollte es das Rennen entspannt angehen. Schon als wir in Südafrika ankamen waren wir total begeistert. Ersteinmal stand eine Safari auf dem Programm. Wir machten tolle Ausflüge und lernten den Charme des Landes kennen, aber auch mit dem Wind und den Wellen dort machten wir Bekanntschaft.
Da ich keine gute Schwimmerin bin, war das Schwimmen im Meer für mich die größte Herausforderung, die ich aber prima meisterte. Die Sicht war sehr schlecht und ich hielt tatsächlich einmal an, weil ich dachte, ich schwimme im Kreis. Es kam mir wie eine Ewigkeit vor, aber bei einer Schwimmzeit von 1:20 Stunde ist das wohl normal. Für mich begann das Rennen so richtig an Land. Die Helfer in Südafrika waren spitze: Mir wurde aus dem Neopren geholfen und alle waren total freundlich und nett. Auf dem Rad war mein Rennmodus endlich aktiviert. Ich drückte, was ging. Die Radstrecke beim Ironman Südafrika ist zwar relativ flach, aber schon alleine, dass man links fährt ist etwas komisch. Zudem ist der Straßenbelag sehr rau. Meine Motivation war, Männer auf Scheibenräder zu überholen und so viele gute Schwimmer einzusammeln, wie möglich. Der Wind war ok und die erste Runde lief gut. Aber wie sollte es anders sein, irgendwas passiert ja immer. Bei einem fiesen Schlagloch schleuderte mein Trinksystem vorne weg. Nun hatte ich nur noch hinten die Möglichkeit, eine Flasche rein zu stecken. Es gibt allerdings Schlimmeres. Gut für mich war, dass alle Verpflegungsstationen links waren – meiner Schokoladenseite. Gedanklich stelle ich mich schon auf einen Plattfuß ein, da auf den Straßen hier verdammt viele Glasscherben liegen und am Rand schon einige Athleten standen, die ihr Rad flicken mussten. Aber alles ging gut. Übrigens, Äffchen und Schlangen sieht man auf und an der Radstecke auch.
Hallo Gegenwind
Auf der zweiten Runde merkte ich, dass ich zwar viel Watt drückte, aber nicht mehr richtig vom Fleck kam. Der Wind hatte zugenommen und somit wurde diese Runde langsamer. Überglücklich schob ich mein Rad irgendwann aber doch noch in die zweite Wechselzone und freute mich aufs Laufen. Es wurde nicht zu viel versprochen. Die Laufstrecke mit vier Runden war toll. Mir ging es super und ich war so dankbar, dabei zu sein – gesund und munter. Die ersten zehn Kilometer liefen wie geschmiert. Chris habe ich auch immer wieder gesehen und mich gefreut. Ich hatte Spaß bis zum Schluß. Mein Wunsch, einen Marathon in 3:30 Stunden zu laufen, ist fast geglückt. Gesamt wollte ich eine Zeit von 10:30 Stunden erreichen, was mir mit 10:34 Stunden auch nahezu gelang. Total happy kam ich als Vierte in meiner Altersklasse im Ziel an. Es war ein perfektes Rennen. Ich konnte meine Leistung voll abrufen und hatte die ganze Zeit Spaß.
Ein Slot mehr und der ist für mich
Ich ging von drei Hawaii-Slots in meiner AK aus und da es ein frühes Rennen war, stand für mich fest, dass alle Mädels vor mir, ihre Hawaii-Quali annehmen. Die große Überraschung kam dann bei der Slot-Vergabe. Ein Slot rutschte zusätzlich in meine AK und somit gab es vier Quali-Plätze.
Glauben konnte ich es nicht, aber als meine Name aufgerufen wurde, sprang ich einfach auf und schrie JAAAAAA. Wie geil ist das denn. Ich werde zusammen mit meinem Mann auf Hawaii starten. Ein Traum wird wahr und ich freue mich und bin so dankbar, noch mal auf Big Island starten zu dürfen und als Silke Piri ins Rennen zu gehen. Was soll ich sagen: „Aloha aus Südafrika und an alle die diesen Artikel lesen, glaubt immer fest an euch, dann werden eure Träume wahr.
Text: Silke Piri
Fotos: privat