Catherine Rossmann ist begeisterte sowie leistungsorientierte Altersklassenathletin und Freundin von Profi-Triathlet Horst Reichel. Cathi hat sich ein paar interessante Gedanken zum Thema Ernährung gemacht.
Überall, wo man hinschaut, geht es nur noch um Optimierung. Viele Ausdauersportler und vor allem Triathleten setzen in diesem Zusammenhang oftmals Gewichtsreduktion mit Leistungssteigerung gleich. Man wird das Gefühl nicht los, dass es nur noch darum geht, sich und sein Gewicht zu optimieren. Die einen ernähren sich daher plötzlich vegan oder tracken ihr Essen auf das Gramm genau in irgendwelchen Apps. Die anderen meiden Gluten oder lassen die Kohlenhydrate weitestgehend komplett weg. Die Industrie springt auf den Zug auf und produziert dementsprechend Produkte, die als glutenfrei oder kohlenhydratarm teuer verkauft werden.
Spaß am Training und am Essen
Grundsätzlich habe ich an diese Ernährungsweise nicht auszusetzen und ich respektiere jeden, der sich für eine vegane oder kohlenhydratarme Lebensweise entscheidet, aber ich finde, dass im Freizeitsport der Spaß am Training und an der Ernährung im Vordergrund stehen sollte. Es gibt doch nichts Schöneres, als jetzt im Frühling/Sommer nach einer langen Radeinheit mit Freunden ein leckeres Stück Kuchen oder eine Kugel Eis zu essen. Leistungsfähig ist nämlich nicht nur derjenige, der den Körper eines Modell-Athleten hat, sondern auch derjenige, der vielleicht ein paar Kilo mehr auf den Rippen hat und freudig durchs Leben geht. Auch ich hadere ab und an mit meinem Gewicht. Vor allem dann, wenn ich im Winter ein paar Pfunde mehr auf die Waage bringen und ich im Schwimmtraining im Badeanzug nur eine halb so schöne Figur wie im Sommer mache ;-), dennoch lasse ich mir meine Freunde am Sport und am gutem Essen nicht vermiesen, denn man lebt nur einmal.
Ausgewogene Ernährung lautet meine Devise
Das soll jetzt aber nicht heißen, dass ich mich nur von Süßigkeiten und ungesundem Kram ernähre. Ich bevorzuge eine ausgewogene Mischkost und habe Spaß daran, frisch und gesund zu kochen und backen. Vor allem aber verbiete ich mir keine Lebensmittel grundsätzlich, denn alles in Maßen macht nicht dick oder langsamer, viel mehr macht die Dosis das Gift.
Anstelle sich einem strengen Ernährungsdiktat zu unterwerfen, sollte man lieber auf seinen Körper hören, denn der sagt einem ziemlich genau, was er braucht und was gut für ihn ist. Insbesondere letztes Jahr während meiner Vorbereitung auf den Ironman Frankfurt habe ich gemerkt, dass eine intuitive Ernährung für Körper und Geist das Beste ist. Ich hatte weder mit Verletzungen oder Erkältungen, noch mit Motivationsproblemen zu kämpfen und fühlte mich körperlich und geistig fit. Und genau deswegen setze ich auch in diesem Jahr bei meiner Vorbereitung auf den Ironman Frankfurt wieder auf eine ausgewogene Ernährung ohne Verbote.
Wie seht ihr das?
Eure Cathi
Text: Catherine Rossmann
Fotos: privat